Zinswende: Was bedeutet das für Ihre Immobilienfinanzierung?

Zinswende: Was bedeutet das für Ihre Immobilienfinanzierung?

Die gute Nachricht zuerst: Für diejenigen, deren Baudarlehen bald auslaufen, kann die Zinswende recht milde ausgehen. Anschlussfinanzierungen werden zwar teurer, aber in einem vertretbaren Maße und mit einigem Vorlauf.

Anschlussfinanzierung im Blick behalten

Wenn Ihr Darlehen mit einer zehnjährigen Zinsbindung ausläuft, wird die monatliche Belastung für den neuen Kredit künftig höher liegen als zuvor. Bei einer Verlängerung eines 15-jährigen Darlehens sinkt die monatliche Belastung im Jahr 2024 sogar noch. Bis 2030 müssen sich Kreditnehmer jedoch auf eine etwa 30 Prozent höhere Monatsrate für Zinsen und Tilgung einstellen. Aber auch hier gibt es einen kleinen Lichtblick: Bis dahin werden auch Löhne und Gehälter steigen. Zudem bleibt noch genug Zeit, sich auf die bevorstehende Mehrbelastung einzustellen.

Neuer Immobilienkauf wird teurer

Doch nicht jeder ist in der komfortablen Situation, ein bestehendes Darlehen zu verlängern. Für diejenigen, die noch vorhaben, ein Haus oder eine Wohnung zu erwerben, sieht die Lage weniger rosig aus. Die Zinswende führte zu einer rapiden Verteuerung von Darlehen. Im Vergleich zum Jahr 2019, als die Zinsen auf rekordniedrigem Niveau lagen, müssen Käufer heute mit einer doppelt so hohen monatlichen Belastung rechnen.

Die monatliche Standardrate für einen Kredit von 300.000 Euro erreicht heute das Niveau von 2011. Allerdings waren die Immobilienpreise damals deutlich niedriger. Tatsächlich ist der Immobilienerwerb dank der niedrigen Zinsen und steigender Einkommen über einige Jahre erschwinglicher geworden. Der Zinsschock jedoch hat das Gegenteil bewirkt. Den Berechnungen zufolge hat sich im Vergleich zu 2019 der Index für die Bezahlbarkeit um das Doppelte verschlechtert.

Möglichkeiten zur Entlastung

Um die Erschwinglichkeit von Immobilien zu verbessern, könnten entweder sinkende Zinsen oder deutlich fallende Kaufpreise beitragen. Laut den Experten ist Ersteres ziemlich unwahrscheinlich. Die Frage, ob und wie lange die Preise für Häuser und Wohnungen weiter nachgeben werden, wird kontrovers diskutiert. Ein Ende des Abschwungs scheint nicht in Sicht. Die einschlägigen Immobilienindizes weisen derzeit einen Preisrückgang von knapp neun Prozent aus. Um den Zinsanstieg zu kompensieren, genügt dies jedoch bei Weitem nicht.

Fazit: Vorausschauende Planung ist entscheidend

Für Immobilieneigentümer und Kaufinteressenten bedeutet dies, vorausschauend zu planen. Bei auslaufenden Darlehen ist es ratsam, sich frühzeitig über die Anschlussfinanzierung Gedanken zu machen. Wer noch einen Immobilienkauf plant, sollte die aktuellen Entwicklungen im Auge behalten und mögliche Szenarien durchspielen. Die Zukunft der Bauzinsen und Immobilienpreise mag unsicher sein, aber mit einer durchdachten Finanzierungsstrategie können Sie sich auf mögliche Veränderungen vorbereiten und Ihre Immobilienträume auch in Zeiten steigender Zinsen verwirklichen. Nehmen Sie hierzu Kontakt mit unserem Baufinanzierungsspezialisten KA-FINANZ auf.

Europäische Zentralbank setzt ihren Zinserhöhungskurs fort

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut den Leitzins erhöht, und das bereits zum zehnten Mal in Folge. Die aktuelle Anhebung beträgt einen viertel Prozentpunkt und bringt den Leitzins im Euroraum auf 4,5 Prozent. Dieser Schritt erfolgt im Rahmen der Bemühungen der EZB, die Inflation in der Eurozone unter Kontrolle zu halten.

Hoher Einlagensatz erreicht historisches Niveau

Die EZB erhöhte auch den Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder erhalten. Dieser steigt von 3,75 auf 4,00 Prozent, was das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion im Jahr 1999 darstellt. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Inflation einzudämmen und das wirtschaftliche Gleichgewicht im Euroraum wiederherzustellen.

Die EZB vor wirtschaftlichen Herausforderungen

Die EZB sieht sich derzeit mit zwei bedeutenden wirtschaftspolitischen Problemen konfrontiert. Zum einen verzeichnet die europäische Wirtschaft insgesamt eine geringe Dynamik, wobei Deutschland, als größte Volkswirtschaft der Eurozone, sogar in einer Rezession steckt. Dies würde normalerweise niedrigere Zinsen rechtfertigen, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Kreditvergabe zu erleichtern. Doch dem steht die nach wie vor bestehende Inflationsgefahr entgegen.

Inflationsbekämpfung als oberste Priorität

International gilt die Anhebung von Leitzinsen als eines der effektivsten Instrumente zur Bekämpfung von Inflation. Die EZB navigiert in diesem Spannungsfeld zwischen Konjunkturbelebung und Preisstabilität. Obwohl vor kurzem noch die Erwartung herrschte, dass die Zentralbank eine Pause bei den Zinserhöhungen einlegen könnte, hat sie nun entschieden, im Kampf gegen die Inflation eine weitere Anhebung vorzunehmen.

Aktuelle Inflationsprognosen

Die Inflation im Euroraum wird nach den jüngsten Prognosen der EZB voraussichtlich langsamer zurückgehen als vor drei Monaten erwartet. Für das laufende Jahr rechnet die Notenbank nun mit einer Teuerungsrate von 5,6 Prozent, während in der Juni-Prognose noch von 5,4 Prozent die Rede war. Für das Jahr 2024 wird ebenfalls eine höhere Teuerungsrate von 3,2 Prozent erwartet, im Vergleich zu 3,0 Prozent in der vorherigen Prognose. Die langfristige Zielsetzung der EZB bleibt eine jährliche Teuerungsrate von 2 Prozent, um Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten.

Wirtschaftsausblick im Euroraum

Die Prognosen der EZB deuten darauf hin, dass die Wirtschaft im Euroraum vor Herausforderungen steht. In diesem Jahr wird ein Wachstum von nur 0,7 Prozent erwartet, was unter den vorherigen Erwartungen liegt. Für das kommende Jahr wird ein Wachstum von 1,0 Prozent prognostiziert, im Vergleich zu 1,5 Prozent in der früheren Vorhersage. Für das Jahr 2025 wird ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent erwartet.

Was bedeutet das für Immobilieneigentümer und Kaufinteressenten?

Die fortgesetzte Erhöhung der Leitzinsen durch die EZB hat Auswirkungen auf den Immobilienmarkt in unserer Region. Höhere Zinsen erhöhen die Kosten für die Finanzierung von Immobilienkäufen. Das kann dazu führen, dass die monatlichen Raten für Hypotheken steigen, was Immobilienkäufer berücksichtigen sollten.

Gleichzeitig könnte die Inflation die Preise für Immobilien beeinflussen. In Zeiten hoher Inflation können Sachwerte wie Immobilien attraktiver werden, da sie als Inflationsschutz dienen können. Es ist jedoch wichtig, die Marktdynamik und die Zinsentwicklung sorgfältig zu beobachten, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Setzen Sie sich gerne mit uns in Verbindung, um die aktuellen Markttrends zu verstehen und die besten Entscheidungen im Hinblick auf Immobilienverkäufe oder -käufe zu treffen. Unser Team von Pell-Rich Immobilien steht Ihnen gerne zur Verfügung, um Sie bei Ihren Immobilienanliegen zu unterstützen.

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